Sophia L.
Praktikumsbericht Orientierungspraktikum EBS Realschule und FOS vom 15.03.-19-03.21
Eine inklusive Schule ist wohnortnah, barrierefrei, für alle zugänglich etc. Das und vieles mehr habe ich in Vorlesungen zu Inklusion gelernt. Ich heiße Sophia, bin 19 Jahre alt und studiere Lehramt Sonderpädagogik an der LMU. Da grade im LA für Sonderpädagogik viel Wert auf inklusive Didaktik gelegt wird und ich auch sehr interessiert daran bin, wollte ich gerne im Zuge meines Orientierungspraktikums eine inklusive Schule kennenlernen. In Diskussionsrunden über Inklusion, Integration und Exklusion oft gesagt, Inklusion sei eine Utopie und niemals vollends umsetzbar sei und ich wollte mich selbst davon überzeugen, ob und vor allem, wie Inklusion funktioniert. Leider gibt eine Woche Praktikum, gerade zu Zeiten von Corona, nur einen kleinen und oberflächlichen Einblick, trotzdem möchte ich gerne meine Eindrücke mit euch teilen.
Eine Sache, die mir besonders positiv im Schulhaus, aber auch in den verschiedenen Klassen aufgefallen ist, ist der Zusammenhalt unter den Schülern. Es kommt ganz natürlich, dass sie sich gegenseitig unterstützen und helfen. Auch gefallen hat mir der sehr offene Unterricht, einmal bedingt durch die kleinere Klassengröße, aber auch durch das gute Miteinander in den Klassen, aber auch zwischen Schüler und Lehrer. Jeder Schüler konnte sich in den Unterricht einbringen und an ihm teilhaben. Zudem kommt natürlich auch, dass der Unterricht mehr an Gruppenarbeiten orientiert ist, was den Zusammenhalt in der Klasse wiederrum stärkt, aber auch wieder jedem die Möglichkeit gibt, sich einzubringen.
Ein Konzept, dass mir in der Form komplett neu war, war das Assistenz-Team. Ich kenne es von Inklusion-Schulen bisher nur so (und habe es auch in der Theorie so gelernt), dass eine Inklusionsklasse bspw. einen Lehrer und eine sonderpädagogische Fachkraft (bspw. vom MSD) hat (es gibt aber noch viele andere Formen). Dass aber die Assistenz nur kommt, wenn sie benötigt wird, beispielsweise als Schreib- bzw. Zeichenhilfe im Matheunterricht, hat mir wirklich sehr zugesagt. Ich hatte das Gefühl, dass die Schüler*innen dadurch mehr Freiraum haben selbstständiger am Unterricht teilzunehmen.
Die Projektarbeit in den 5ten und 6ten Klassen, kann zwar dieses Jahr nicht wie geplant stattfinden, ich war trotzdem von der Idee begeistert klassenübergreifende Projekte zu machen. Es setzt wieder auf das Prinzip „alle helfen allen“, was meiner Meinung nach zwar eh klassenintern schon gut funktioniert, aber es gibt den Schülern die Möglichkeit, sich noch mehr weiterzuentwickeln.
Diese Aspekte sind nur ein kleiner Teil, die die Ernst-Barlach-Schulen zu Inklusionsschulen machen, aber es sind die, die mir besonders aufgefallen sind. Zusätzlich möchte ich noch erwähnen, dass mir der allgemeine Umgang und die Atmosphäre in der Schule besonders gut gefallen hat. Ich habe ein paar Lehrer sagen hören, die Schule, sei wie eine große Familie. Und das merkt man, sobald man das Schulgebäude betritt. Mein kurzes Praktikum hat mir zwar nur einen kleinen Einblick gegeben, aber alles, was ich erleben durfte, hat mir sehr gut gefallen. Ich finde das Konzept der EBS-Schulen sehr stimmig und hoffe, dass sich in Zukunft viel mehr Schulen so oder so ähnlich entwickeln. Vielen Dank für die tollen Eindrücke!