Einige Schüler/innen und Mitarbeiter/innen der Real- und Fachoberschule der Stiftung Pfennigparade gründeten im Juni 2001 als Schulprojekt den eigenständigen Verein „Hilfe für Schulen in Eritrea (HSE) e.V.“. Die Verbindung zu diesem ostafrikanischen Land entstand durch zwei Schüler. Die Eritrein Senet Ibrahim (heute zweite Vorsitzende des Vereins) war als Jugendliche nach einer Polioinfektion über das damals mit Äthiopien befreundete Russland zur Stiftung Pfennigparade gekommen. Kaleb Seyum ist als Kind mit seinen Eltern im eritreischen Unabhängigkeitskrieg vor den äthiopischen Truppen über den Sudan nach Deutschland geflohen. Er kam nach einem späteren Unfall an die Schule. Eritrea war bis 1991 ein kleiner Teil Äthiopiens und ist heute ein souveräner Staat mit ca. 5 Mio. Einwohner/innen. Wirtschaftlich geht es dem jungen Staat nicht gut, zumal er bis zum Frühjahr 2001 noch in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Nachbarland Äthiopien verwickelt war. In einigen Landesteilen hungern die Menschen sogar oder sie fliehen in den Sudan. Auch unter den Bootsflüchtlingen im Mittelmeer sind immer wieder junge Menschen aus Eritrea. Äthiopien und Eritrea schlossen im Sommer 2018 Frieden. Für die Eritreer/innen hat sich aber die wirtschaftliche Lage bislang nicht spürbar verbessert.
Senet Ibrahim hat ihre Familie in Eritrea besucht und von den Schwierigkeiten ihres Heimatlandes in der Schule berichtet. So ist dann im Erdkundeunterricht die Idee aufgekommen, Schulen in Eritrea zu unterstützen. Auf einem Schulabschlussfest der Stiftung Pfennigparade hat sie eritreisch gekocht. Das Essen kam so gut an, dass über die Herstellungskosten hinaus weitere Spenden eingingen, die den finanziellen Grundstock des Vereins bildeten. Ein großer Spendenbetrag geht über die Sponsorenläufe ein, die die Sportlehrer/innen der Realschule im zwei Jahresrhythmus organisieren.
Der Verein beteiligte sich zunächst neben anderen Hilfsorganisationen am Bau einer Schule im Dorf Jegar. Inzwischen hat der Verein Kontakt zu einer eigenen Projekt- und Partnerschule in Ghilas aufnehmen können, der es am Notwendigsten fehlt. Ghilas liegt nur wenige Kilometer entfernt von Senet Ibrahims Heimatstadt Keren. Die Schulen in der Region werden vom katholischen Bischof Abba Kidane Yebio von Keren aus organisiert.
Seit 2001 konnte der Verein 104.410,- € (Stand 07/2019) nach Eritrea überweisen. Mit dem gespendeten Geld konnte die Schule in Ghilas Fensterscheiben, Tafeln, Tische, Bänke und Bücher anschaffen. Das Gebäude und der Brunnen wurden saniert. Der Verein beteiligt sich an den Gehältern für die Lehrer, die in Eritrea nur ca. 50 € im Monat erhalten. Es wurden 4 Esel finanziert, um die Kinder beim Wasserholen zu entlasten und damit ihren Schulbesuch möglich zu machen. Der Verein hat sich an der Tieferlegung eines verlandeten Stausees beteiligt und an der Ausbildung des medizinischen Personals einer Kinderklinik.
Der Verein steht allen Menschen offen, die spenden, Mitglied werden oder mitarbeiten wollen. Das Finanzamt München hat die Gemeinnützigkeit des Vereins bescheinigt.
Hilfe für Schulen in Eritrea (HSE) e.V. | |
Homepage des Vereins: | www.hseev.de |
Spendenkonto: | Kreissparkasse München Starnberg IBAN: DE27 7025 0150 0017 1560 50 |