Frau Dr. Vieregg ist Mitbegründerin der Real- und Fachoberschule und hatte von 1969 bis 1990 die Schulleitung inne. Sie prägte die personelle und pädagogische Konzeption der beiden Schulen bis zum heutigen Tag.
Frau Dr. Vieregg verstarb im Jahr 2009.
Sie schrieb:
Die Fachoberschule der Stiftung Pfennigparade – Wunsch und Chance
Selbstverständlich konnten nicht alle behinderten Jugendlichen die gleichen Interessen und Fähigkeiten haben, so war ein differenziertes Fächerangebot nötig. Für mehr naturwissenschaftlich Interessierte bot sich der Zweig Technik an, für die übrigen zunächst Sozialwesen. Mit Zunahme der Schülerzahl war eine Ausweitung des Angebots mit den Fachrichtungen Wirtschaft und Gestaltung möglich und erforderlich.
Seitdem 1974 die erste Abschlussprüfung von einer staatlichen Schule abgenommen werden konnte, haben in diesen 30 Jahren viele zum Teil schwerstbehinderte Jugendliche das gewünschte Ziel der Fachhochschulreife erlangt. Für sie öffnete sich das Tor zur Berufswelt, für ein Fachhochschulstudium und darüber hinaus für einige sogar zum Universitätsstudium. Lebenswege wurden für Behinderte möglich, die noch in den Sechziger Jahren undenkbar waren.
Wie aus den Schulstatistiken zu ersehen, ist die Nachfrage deutlich angestiegen, da auch Jugendliche mit anderen schwersten Behinderungen sich bewarben. Wegen der Folgen schwerer Verkehrsunfälle wird es auch in Zukunft leider viele schwer behinderte Jugendliche geben, die der schulischen Förderung bedürfen. Die Genehmigung zur Aufnahme auch Nichtbehinderter bedeutete einen wesentlichen Beitrag zur Integration.
Die behinderten Jugendlichen aus der Anfangszeit haben mit Recht hart für das Recht auf bestmögliche Bildung gekämpft. Das Errungene mit dem differenzierten Angebot der vier Ausbildungsrichtungen der FOS ist unverzichtbar und darf nicht in Frage gestellt werden.
Dr. Antonie Vieregg