Cornelia Ermeier, geboren 1970, behindert durch Tetraplegie und Atemlähmung, absolvierte 1990 das Fachabitur an der Ernst-Barlach-Fachoberschule.
Die Ernst-Barlach-Fachoberschule, ein Schulkonzept,
das nicht aufgegeben werden darf!
Ich hatte bereits die Ernst-Barlach-Realschule besucht und mit Erfolg abgeschlossen (= Gesamtnote 1,2). Auf Grund meiner Behinderung (= komplette Querschnitt- und Atemlähmung) lag für mich die Entscheidung zum Absolvieren einer höheren Schule relativ nahe. Es war die einzige Möglichkeit mir mehrere Wege ins Berufsleben offen zu halten, nach dem mir allein durch meine Behinderung schon die Ausübung sämtlicher handwerklicher Berufe nicht möglich gewesen wäre.
Das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht behinderten Schülern und Schülerinnen empfand ich immer als Bereicherung für beide Seiten. Zum einen halfen uns unsere nicht behinderten Mitschüler/innen bei Aktivitäten, die wir alleine nicht bewältigen hätten können z.B. Ausflüge in der Stadt oder in die Natur. Andererseits konnte ich unseren nicht behinderten Mitschüler/innen manche Dinge besser erklären als jemand anderes, da ich das ja sowieso den ganzen Tag tun muss, damit meine Assistenten sämtliche Dinge so für mich erledigen, wie ich es selbst machen würde. Außerdem fiel mir das Lernen in der kleinen Klasse viel leichter, da dort alle anfallenden Fragen hinreichend geklärt werden konnten, ohne dass einzelne Schüler dabei in der Masse einer großen Klasse untergegangen sind.
Erding, 04.08.2004