Unsere Fachoberschule ist eine ganz normale Fachoberschule mit den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft, Gestaltung und Sozialwesen.

Wir arbeiten jedoch unter den Bedingungen einer Förderschule. Offiziell haben wir den Förderschwerpunkt „körperliche und motorische Entwicklung“. Und diese Kombination ist einmalig in ganz Bayern!

Unsere Fachoberschule ist staatlich anerkannt. Unsere Zeugnisse, insbesondere unser Abschlusszeugnis ist daher den Zeugnissen öffentlicher Schulen völlig gleichwertig.

Zugleich sind wir als Kompetenzzentrum gefragt. Seit 1972 arbeiten wir mit Schüler/innen, die eine Körperbehinderung oder einen anderen Förderbedarf haben. Wir informieren Gäste sowie alle Anfragenden über die Arbeit mit Körperbehinderten, über Nachteilsausgleich, über Fragen der Inklusion.

An der Fachoberschule arbeiten wir mit drei Klassen pro Jahrgang.

Allerdings sind unsere Klassen deutlich kleiner als an öffentlichen und als an vielen privaten Schulen. In der Regel besuchen nicht mehr als 15 Schüler/innen unsere Klassen.

Der Tagesablauf erinnert an viele „normale“ Schulen: In 45 Minuten oder 90 Minuten werden die Inhalte der Lehrpläne vermittelt.

In unseren Klassen ist aber immer mehr los: Assistentinnen und Assistenten sind anwesend und unterstützen Schüler/innen, die Hilfe brauchen (sie leisten bei Bedarf auch pflegerische Hilfe). Vor allem aber sind unsere Schüler/innen gewohnt, sich gegenseitig zu helfen, wo dies nötig ist.

 

 

 

 

 

 

 

Wir verfolgen dabei ein besonderes didaktisches Konzept: unseren Weg zum selbständigen Lernen. Das ist eine Adaption des Jenaplan-Konzepts: Frontalunterricht findet gleichberechtigt im Kreis statt, die Schülerinnen und Schüler erarbeiten und üben an Gruppentischen möglichst viel selbständig – allein und in Gruppenarbeit. Einmal im Jahr gibt es eine schul- und jahrgangsübergreifende Projektwoche.

Dieses Konzept entspricht auf schulischer Ebene dem Förderkonzept der Stiftung Pfennigparade. Dort ist es seit Jahrzehnten eine gute Tradition, dass die anvertrauten Menschen möglichst viel „Normalität“ erleben sollen, möglichst viel selbständig erreichen sollen.

 

 

 

 

 

 

 

Das Ziel unserer Bemühungen ist natürlich der Erwerb des Fachabiturs, des fachgebundenen oder des allgemeinen Abiturs.

Als Förderschule merken wir, dass das Ziel nicht immer direkt erreicht wird. Dann sind individuelle Wege nötig. Manchmal wird das Ziel auch gar nicht erreicht. Dann aber ist wichtig, dass wir Gelegenheit bieten, die individuellen Fähigkeiten und Neigungen zu entwickeln.

Um das Ziel des Abschlusses zu erreichen, unterrichten wir nach der Stundentafel der Fachoberschule. Wir halten uns an den regulären Lehrplan. Wir schreiben Schulaufgaben, Kurzarbeiten, Stegreifaufgaben, lassen Referate halten, führen Projekte aus, bewerten Präsentationen. Wir haben also ganz normale Ansprüche an unsere Schülerinnen und Schüler.

Allerdings gewähren wir im Unterricht und in Prüfungen den Schüler/innen einen Nachteilsausgleich: Zeitverlängerungen, Schreibhilfen, technische Unterstützung oder andere Maßnahmen ermöglichen den Schüler/innen zu zeigen, dass sie die gleichen Leistungen erbringen können. Nachteilsausgleich kann es wegen dauerhafter Behinderung oder wegen Legasthenie geben.

 

 

 

 

 

 

Wir bieten alle Angebote an, die auch andere Fachoberschulen anbieten: Förderunterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik sowie Wahlfächer ergänzen das normale unterrichtliche Angebot.

Als Förderschule haben wir aber weitere Angebote: Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie sowie die Arztpraxis im Haus helfen, bei Beeinträchtigungen mit den Anforderungen des Lebens zurechtzukommen und hilfreiche Wege zu finden. Oft genug bieten diese Angebote auch Hilfen für Schüler/innen, die nicht als behindert gelten.

 

 

 

 

 

 

Schließlich machen wir die gleichen Unternehmungen, die andere Fachoberschulen auch machen: eine Klassenfahrt in der 12. Klasse, Tagesausflüge in die nähere und weitere Umgebung; Projekttage und Projektwochen.

Uns ist dabei wichtig: Grundsätzlich nehmen alle Schülerinnen und Schüler an allen Aktivitäten teil. Wir beschränken „Inklusion“ also nicht auf einzelne ausgewählte Gebiete. Und damit sind wir bei unserer zweiten Besonderheit angelangt.