Erstes Projekt

Ein Bericht von Simon Ober, Klasse 11S

Innerhalb unseres Mathematik Unterrichtes des sozialen Zweiges der Fachoberschule der Pfennigparade (Ernst-Barlach-Schule) führten wir eine Projektwoche aus. In diesem Zeitraum stand für uns der gesamte Mathematikunterricht zur freien Verfügung.
Uns wurden die verschiedensten Themen zur Auswahl gestellt, wovon wir eines wählen sollten und dann in den darauf folgenden Wochen den Stoff erarbeiten und als Abschluss der Arbeit unsere Mitschüler in das erarbeitete Thema einführen
sollten.

Eines hatten alle Themen gemeinsam, sie hingen alle auf irgendeine Weise mit Mathematik außerhalb der Schule zusammen. Ich suchte mir das Thema Konkrete Kunst aus, da ich anfangs der Überzeugung war, dass dieses Thema ja nicht viel mit Mathematik zu tun haben könnte.
Wie in so vielen Epochen ist auch der Ursprung der „Konkreten Kunst“ nicht hundertprozentig auszumachen. Aber man kann davon ausgehen, dass ihr Wachstum mit Beginn des 20. Jahrhunderts begann. Bei dieser neuen Kunstrichtung versuchten sich die Künstler mehr als je zuvor von dem Dargestellten zu lösen und somit nur noch die Formen und Farben sprechen zu lassen.
Wie es so oft in unserer Welt ist, hatten mehrere Menschen die Idee, sich in Richtung der gegenstandslosen Malerei zu orientieren. So zumBeispiel Wassily Kandinsky (1910 „ Komposition VII“ ), Malewitsch mit dem „Suprematismus“ oder Mondrian mit dem Bild „ Komposition mit Rot, Gelb und Blau“
1930 ist dann der Begriff, Konkrete Kunst erstmals von Theo van Doesburg in einer Zeitschrift verwendet und definiert worden. Seine Worte lauteten in etwa so:
Konkrete Kunst ist die Bezeichnung für Kunst ohne jede Beziehung zur visuellen Wirklichkeit, in der die bildnerischen Elemente weder der Abbildung der Natur noch symbolisch gemeint sind, sondern in einem Wechselspiel von (meist geometrischen) Formen nur sich selbst bedeuten.
Als ich das zur Verfügung gestellte Material gelesen und etwas im Internet recherchiert hatte, wollte ich mich nicht länger nur theoretisch mit dem Material beschäftigen, sondern wollte selbst tätig werden. So versuchte ich z.B. ein Bild von Burkard Schürmann (Fibonaccireihe) nachzuempfinden, dies hatte dann zur Folge dass ich mich bei meinem Bild dann letztendlich sehr an Schürmanns Darstellung orientierte.
Bei meinem zweiten Bild nahm ich dann nur noch die Zahlen der Fibonaccireihe als Grundlage meines Bildes und versuchte diese dann in einer Vielzahl von Skizzen irgendwie durch Striche oder Formen darzustellen.
Während dieser Arbeit wurde mir bewusst, dass der Weg hin zu einem Bild der konkreten Kunst zwei wesentlichen Grundschritten unterliegt (Modellierung, Simulation und Variation).

Diesen Weg möchte ich gerne an meinem zweiten Bild verdeutlichen.
Der Schritt der Modellierung ist im Prinzip der Aufbau der Grundidee, welcher in drei Abschnitte unterteilt werden kann:

 

1. Mathematische Analyse:
Hier wird versucht eine Gesetzmäßigkeit zu finden und sie zu durchdenken und zu verstehen. Bei meinen Bild ist dies die Fibonaccifolge. Diese Folge startet mit der Zahl 1, darauf wird 1 zu 1 addiert und dies ergibt 2. Als nächstes wird 1 zu 2 addiert (=3) dann 2+3=5, 5+3=8,13, 21 , 34, 55 ,89 ,144…

 

2. Visualisierung:
Jetzt wird versucht, die gefundene Gesetzmäßigkeit mittels Formen und Farben darzustellen. Bei diesem Punkt überlegte ich mir, die Reihe in einem Koordinatensystem darzustellen und mit einer wiederholenden Farbenreihe auszufüllen

 

3. Überprüfung:
Als letzter Punkt des ersten Schrittes nun die Überprüfung der Umsetzung, das meint, dass als abschließender Prozess das Bild auf seine Richtigkeit überprüft wird.

 

Der zweite Schritt auf dem Weg ist die so genannte Simulation und Variation, wobei man sich einerseits über die Grundidee hinausgehende Fragen stellt oder aber diese auch auf Veränderungsmöglichkeiten überprüft. Bei diesem Schritt stellte ich fest, dass in meinem Bild, zufälligerweise, auch eine monotone Steigung dargestellt ist.

 

Abschließend kann man sagen dass diese Künstler zwei Ziele verfolgen. Einerseits die Darstellung eines ästhetischen Reizes und andererseits eine bildliche Darstellung von allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten. Durch diese Darstellungen sollen auch Denkprozesse im Menschen angeregt werden, wofür das Dargestellte erkannt, geordnet und klassifiziert werden muss, um es somit zueinander in Bezug setzen zu können und vielleicht einen Schluss daraus ziehen zu können.

 

 

Zweites Projekt

Eine Arbeit von Kelly Lillian Falkenberg und Marc Werlitz