Was wird gelernt?

Mathematik ist ein Fach der schriftlichen Abschlussprüfung in allen Ausbildungsrichtungen. Die Themen sind laut Lehrplan Analysis (d.h. Untersuchung von Funktionen in den Klassen 11 bis 13), Stochastik (Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik in 11 und 12) sowie Analytische Geometrie (Geometrie mit Vektoren im Dreidimensionalen in 13).

Nach dem neuen Lehrplan Plus sollen insbesondere die folgenden Fähigkeiten geübt werden: Argumentieren, Probleme lösen, modellieren, Darstellungen verwenden, kommunizieren sowie mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen.

(http://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/fos/mathematik)

An der Ernst-Barlach-Fachoberschule gibt es eine Vorklasse zur Vorbereitung auf die 11.Klasse mit acht Wochenstunden Mathematik. An der Fachoberschule bieten wir zusätzlich eine Doppelstunde Förderunterricht in Mathematik an, die auf freiwilliger Basis besucht werden kann. Über die digitale Plattform mebis können Schülerinnen und Schüler Material zu verschiedenen Themen finden und eventuelle Wissenslücken selbständig füllen.

Wozu lernen wir eigentlich Mathematik?

„Kein der Geometrie Unkundiger möge hier eintreten!“stand auf einem Schild am Eingang zu Platons Philosophenschule (wobei Geometrie hier stellvertretend für Mathematik allgemein stehen kann). Mathematik ist die einfachste Form eines Denkens, das nicht wie in Physik oder Biologie von sinnlichen Objekten ausgeht, sondern von gedanklichen Objekten wie z.B einem Kreis. Mathematik kann als Vorbereitung dienen für das begriffliche Denken der Philosophie, wo es um die großen Lebensfragen geht. Die sinnliche Welt korrigiert falsche Vorstellungen meist schnell. Wenn ich z.B. denke: „Der Topf ist kalt“, merke ich beim Anfassen sofort, ob das richtig war oder nicht. Auch die Mathematik erlaubt in der Regel (durch eine Probe oder Vergleich mit anderen Resultaten) festzustellen, ob ein Ergebnis richtig ist oder nicht. In der Philosophie ist das nicht so einfach. Anhand der Mathematik trainieren wir, logisch, sachlich und emotionsfrei zu denken. Denn unbegründetes Wunschdenken führt nirgends zu tragfähigen Lösungen.

In Mathematik muss nichts blindlings geglaubt werden. Jeder kann sich selbst von der Richtigkeit einer Aussage überzeugen, was in einer Zeit der fake news immer wichtiger wird. So kann Vertrauen ins eigene Denken gefördert werden. In diesem Sinn ist Mathematik antiideologisch. Es gibt keine konfessionelle oder irgendwie „-istische“ Mathematik. In Mathematik gilt auch kein Mehrheitsvotum, nur sachliche Argumente zählen.

Mathematik fördert ein Denken in Zusammenhängen. So bietet die Frage: „Wie hängt der dritte Winkel in einem Dreieck mit den anderen beiden zusammen?“ ein Beispiel für einen leicht überschaubaren Zusammenhang. Bei den großen Problemfeldern der Menschheit (Weltfrieden, Schutz der Umwelt …) bestehen weit komplexere Zusammenhänge.